Phänomenal und lehrreich: Wo Natur und Technik zusammenkommen
Seit 27. Juni kann man sich in Friedrichshafen in die Geheimnisse der Bionik einweihen lassen: Der Bionik-Pfad ist eröffnet, mit tatkräftiger Unterstützung des Teams von fsb/welfenburg.
Mit einem Tag der Offenen Tür und der Eröffnung durch Oberbürgermeister Andreas Brand wurde ein Projekt verwirklicht, dass seit März 2015 in Planung und Umsetzung war: Der Bionik-Pfad im Riedlewald in Friedrichshafen. Die Bionik beschäftigt sich mit dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik. Und wie das vor sich geht, zeigen jetzt große Schilder mit erklärendem Text an einzelnen Stationen.
Zur Eröffnung erfuhren zahlreiche Besucher bei Führungen, was sich die moderne Technik alles von der Natur abschauen kann. So ist beispielsweise der Ginkgobaum ein lebendes Fossil, und trotzdem ist die Blattstruktur des Ginkgo aktuell Vorbild für die Kanalstrukturen von Wärmetauschern von Solarkollektoren, während Schachtelhalme als Vorbild für den Ultraleichtbau dienen.
Dr. Tillmann Stottele, Leiter der Abteilung Umwelt im Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt (BSU-Umwelt) in Friedrichshafen, entwickelte zusammen mit seiner früheren Mitarbeiterin Claudia Huesmann und der freien Mitarbeiterin im Grünen Klassenzimmer, Angelika Eckstein, das Konzept für einen Bionik-Pfad, wie man ihn sonst nur in einigen botanischen Gärten findet.
Damit diese Ideen auch und vor allem kinder- und jugendfreundlich herüberkommen, legte sich das Team von fsb/welfenburg schwer ins Zeug. Die Werbeagentur aus Ravensburg war seit Projektbeginn dabei und kümmerte sich um die Gestaltung und Ausführung der Schilder und Pflanzentafeln, plante Stationsschilder in korrekter Blickhöhe von Kindern und Jugendlichen und war beteiligt bei der Entwicklung und Abstimmung der Schilderproduktion für bodennahe, hochwachsende Pflanzen und die Beschilderung der Hochbeete. Dazu kreierte Grafik-Designer Dominik Fischer vier jugendgerechte Icons mit Bionik-Nummer, die die jeweilige Anwendung zeigen – wie beispielsweise Heilung, Vergiftung, „essbar“ und „trinkbar“.
Die Inhalte der Stationen, die auf dem Vorbild des Bionik-Pfads in Freiburg basieren, wurden auf DIN A3 vergrößert und im unteren Bereich um Zusatzinformationen unter dem Motto „Schau genau“ ergänzt. fsb/welfenburg definierte für 128 handgroße Pflanzenschilder die Grundfarben, wie zum Beispiel für echten Baldrian, Felsenbirne, gewöhnliche Haselnuss, eingriffliger Weißdorn oder schwarzer Holunder.
Für Projektleiter Tillmann Stottele war es von Anfang an wichtig, auch die älteren Schüler für das Thema Bionik – das Teil des Lehrplans ist – zu interessieren und sie aus Schule und Werkstatt herauszulocken in die Natur, die hier ideal mit Technik kombiniert wird. Mit Hilfe des am 27. Juni eröffneten Bionik-Pfads und seiner intelligenten Ausgestaltung wird das klappen, davon zeigten sich die Beteiligten und Oberbürgermeister Andreas Brand beim Tag oder Offenen Tür überzeugt.