Handarbeit: Kalligraphie vom Feinsten für den Herzog
Wenn Carl Herzog von Württemberg seinen 80. Geburtstag feiert, dann muss schon ein besonderes Gästebuch her – auf den Einleitungsseiten mit handgezeichneten Lettern verziert aus der Feder von fsb/welfenburg-Mitarbeiter Albrecht Welkoborsky.
Zwei Tage lang, am 31. Juli und 1. August, feierte Carl Herzog von Württemberg seinen 80. Geburtstag in Altshausen. 300 geladene Gäste aus Adel, Politik und Kirche gaben sich ein Stelldichein, gratulierten und etliche trugen sich ins neue Goldene Buch der Gemeinde ein, das pünktlich zum Geburtstag und zu Ehren des Herzogs fertig wurde. Denn so ein Buch will besonders eingeleitet sein – in diesem Fall mit drei handschriftlich betexteten Seiten, an denen fsb/welfenburg-Mitarbeiter Albrecht Welkoborsky allein einen Tag saß, denn hier musste jede Letter sitzen.
„Die erste Seite war noch richtig schwierig,“ sagt Welkoborsky, seines Zeichens Grafik-Designer bei fsb/welfenburg, „die dritte ging dann gut, jetzt könnte ich auch 300 machen.“ Ein Glück, dass Welkoborsky vor seinem Studium der visuellen Kommunikation eine solide Ausbildung als Technischer Zeichner abgeschlossen hatte und sich darüber hinaus für Kalligraphie interessiert. Daher sein Know-how und vor allem die ruhige Hand. „Kalligraphie ist Übungssache“, so Welkoborsky.
Die Feder hat gepasst
Die Gemeinde Altshausen hatte den Rahmen für die Einleitungstexte der ersten drei Seiten des Goldenen Buchs vorgegeben. Die Textabteilung von fsb/welfenburg ging mit flinker Feder darüber und heraus kam ein Text, der dem Herzog und der Gemeinde seines Stammhauses gerecht wird. Welkoborsky setzte das digital Erfasste analog um, ganz alte Schule und bewies dabei eine glückliche Hand, „denn die Feder hat gepasst.“ Was wiederum heißt, dass die Feder zur Schrift gepasst hat. „Omnia“ heißt die verwendete Typo, die auf der karolingischen Minuskel basiert. Da freut sich der Typograph in Welkoborsky. Durch die Schräge der Feder, die immerhin zwei Millimeter breit ist, entstehen dicke und dünne Striche – je nach Federhaltung. Und das so entstandene Dick und Dünn der Strichstärke passte eben zur „Omnia“.
Von wegen „Präzision von Druckschrift“
„Wir kennen ja die Präzision von Druckschrift,“ sagt Welkoborsky, aber bei so einem Projekt sei das doch ganz etwas anderes. „Hier muss man sich erstmal an die Unregelmäßigkeiten im Schriftbild gewöhnen, denn die Tusche verläuft ja.“ Und falls er sich doch mal verschrieben hätte? Dann hätte Welkoborsky einen Plan B und gleich auch noch einen Plan C in der Tasche gehabt. Plan B wäre die sanfte Korrektur mit Acrylfarbe gewesen, Plan C bleibt sein Geheimnis. Sicher ist: „Das war mal ganz etwas anderes.“
Das Gästebuch kam gut an, keine Frage: vom Baden-Württembergischen Sozialminister Manfred Lucha über die Mitglieder der Familie Württemberg, derer von Königsegg und Waldburg-Zeil und dem ehemaligen Oberbürgermeister sowie Wirtschaftsminister Martin Herzog bis hin zum Spanischen Generalkonsul aus Stuttgart und schließlich dem Herzog von Württemberg und der Herzogin selbst – sie alle trugen sich ein und werteten ein Buch weiter auf, das schon mit viel professioneller Handarbeit und akribischer Akkuratesse entstanden war im Hause fsb/welfenburg.
Fotos: Karl-Heinz Feßler und Gemeinde Altshausen